Wirbellose in Meer- und Süßwasser
und deren Zucht
In der Nacht auf den 23.10.18 entließ eine meiner 3 Krabbendamen um die 1000 Larven in eine 1,5-Liter-Kunststoffdose mit Brackwasser, die ihr auch als Badetümpel gedient hatte.
Das Weibchen hatte ich gut eine Woche zuvor separiert und in eine flache 18-Liter-Kunststoffwanne mit Bodengrund, ein paar Pflanzen, dem kleinen Badetümpel, einer Tonhöhle und einem Stück Holz umgesiedelt. Sie konnte mit der großen Anzahl an Eiern sowieso kaum noch laufen und pendelte zwischen Höhle und Brackwasser. Einen gesegneten Appetit hatte sie noch.
Nachdem die Krabbe die Larven entlassen hatte, setzte ich sie ins Terrarium zu den 2 Männchen und den beiden anderen Weibchen zurück.
Die Larven teilte ich zunächst auf: Eine hohe Vase mit Brackwasser (2,5% Salzgehalt, ich verwende hier Nordseewasser, das mit Emder Leitungswasser gestreckt wird), einen kleinen Kreisel mit Brackwasser, einen kleinen Kreisel mit Meerwasser (Nordseewasser).
Ein 4. Teil Larven wurde verfüttert, es waren einfach zu viele für die Menge an Futter, die mir zur Verfügung stand.
Mittels LED-Streifen wird alles rund um die Uhr beleuchtet, tagsüber kommt noch natürliches Licht dazu. Alles wird auf 25-26° beheizt.
Die Größenangabe der Larven in der Literatur waren: Gesamtlänge 0,87mm, Carapaxlänge 0,6mm. Damit waren Artemianauplien für den Anfang nicht die beste Wahl, weil zu groß.
In den ersten beiden Tagen wurden die Larven mit Phytoplankton (Easybooster von Easyreefs), Brachionus und etwas Liquifry gefüttert.
Easybooster ist eine Mischung aus Isochrysis, Nannochloropsis, Tetraselmis und Phaeodactylum. Ist ein praktischer Beutel, aus dem man das Phytoplanktongel gut entnehmen kann und mit Wasser aufschütteln kann. Ob die Larven davon was gefressen haben, keine Ahnung, die Brachionus waren allerdings weg.
Alle 2 Tage erfolgt ein Wasserwechsel, bei dem das alte Futter so gut es geht entfernt wird.
Die Larven lassen sich sehr gut mit Hilfe des Lichtkegels einer Taschenlampe sammeln, dann kann man das Wasser absaugen, abgesaugte Larven werden anschließend mit einer Pipette zurückgesetzt. Da die M. aubryi-Larven recht kurze Dornen haben, verletzt man sie auch nicht.
Am 3. Tag habe ich mit AF430-Nauplien angefangen zu füttern und noch etwas INVE Orange start, das ist ein ganz feines Kunstfutter. Zusätzlich gab's noch bis zum 6. Tag Brachionus, danach waren die Larven zu groß für das winzige Futter. Etwas Phyto dosiere ich immer noch.
Am 6. Tag hatte ich im Meerwasser recht große Ausfälle, Meerwasser ist wohl doch nicht das richtige für die Larven, mit Brackwasser kommen sie besser zurecht.
Im Brackwasser gab's auch Ausfälle, aber nicht in dem Maße.
Larven am 9. Tag. Sie sind gut gewachsen, am Abdomen kann man jetzt schon die Stummelchen der Schwimmbeine sehen (im Video).
Die Larven schwimmen jetzt auch schon gerichteter als am Anfang.
Am 10. Tag wurden die beiden Kreisel aufgelöst. Sie bieten gegenüber der belüfteten Vase keinen Vorteil. Im Meerwasser leben nur noch einzelne Larven.
Ephyralarven einer Schirmqualle. Die winzigen Larven hatte ich im November (!!) als Beifang im Wasser, das ich wie so oft im Norddeicher Hafen geholt hatte.
Hier ein kleines Video von allen Stadien von Aurelia aurita. Mit dem Klick auf den Link wird meine Seite verlassen...
Die fertigen Ohrenquallen. Sie leben jetzt im Borkumer Aquarium.
Die kleinen Gespenstkrabben (Macropodia cf. rostrata) sind gute 3 Monate alt und sehen schon richtig erwachsen aus!
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